Hochzeitsbräuche gibt es seit eh und je. Die meisten sind zwar heute nicht mehr zeitgemäß, aber noch immer sehr beliebt und teilweise wieder „in Mode“. Denn ihre Bedeutung und Symbolik hat sich über die Zeit gewandelt. Oft werden auch Hochzeitstraditionen aus verschiedenen Ländern vermischt oder amerikanisiert. In Österreich haben noch viele alte Bräuche Tradition, manche im ganzen Land, manche nur in bestimmten Regionen. Wir verraten euch die besten österreichischen Bräuche der Salzburger Sportwelt.
In Österreich ist es üblich, dass die Braut die letzte Nacht vor der Eheschließung im Elternhaus, ohne zukünftigen Mann, übernachtet. Traditionell kommen Freunde der Braut um das „Brautlied“ zu singen und die Braut somit zu erinnern, noch ein letztes Mal das bevorstehende Ereignis zu prüfen – ein „Ja“ aus tiefster Überzeugung und reinster Liebe!
Etwas Altes, zur Wahrung der Familientradition. Etwas Neues, als Symbol für eine gesegnete Zukunft und Optimismus. Etwas Geborgtes, etwa von einer lieben Freundin oder Verwandten. Etwas Blaues, als Symbolik für die Jungfrau Maria – meistens wählen die brides-to-be das berühmte Strumpfband. Ebenso gilt es mittlerweile als Brauch dieses Strumpfband während der Feierlichkeiten zu „versteigern“ und somit die Reisekassa beispielsweise für das Brautpaar aufzubessern.
Ein lustiger österreichischer Brauch ist das „Vormachen“. Nach der kirchlichen Trauung warten Freunde des Brautpaares auf die Gäste um mit einem kleinen Theaterstück zu unterhalten – inhaltlich natürlich nur mit den „peinlichsten“ Geschichten des Brautpaares. Kostümiert und aufgeschmückt ist dies immer eine lustige Unterhaltung für Familie, Freunde und Bekannte.
Interessant ist auch das „Brautsträußerl stecken“. Ein jeder Hochzeitsgast erhält prächtige Blumensträußerl (meist von der Braut und deren Freundinnen handgefertigt) angesteckt – die verheirateten auf der rechten Seite und die ledigen auf der linken 😊 Somit sind die Personen „gekennzeichnet“, die noch zu haben sind – wie passend auf einer Hochzeit!
Welche Hand liegt ganz oben auf dem Messer und übt somit den ausschlaggebenden Druck aus? Wer künftig in der Ehe „die Hosen an hat“, also wer in Zukunft zu Hause das Sagen hat, wird beim Anschneiden der Hochzeitstorte deutlich!
Der wohl lustigste Hochzeitsbrauch ist das „Brautstehlen“ und ist in ganz Österreich verbreitet. Während des Brauttanzes (kulanterweise lässt man das frisch vermählte Paar ein, zwei Runden auf dem Parkett drehen😊) wird die Braut (vom Männlichen Publikum) „gestohlen“ und in eine nahe gelegene Lokalität gebracht, wo ausgelassen gefeiert wird und das eine oder andere Schnapserl gekippt wird. Der Bräutigam, samt Damenanteil der Feier, muss sie finden und zwar noch vor Mitternacht – man sagt, er verliere sonst das Recht auf die gemeinsame Hochzeitsnacht. Außerdem hat er die Zeche in der Kneipe zu bezahlen. Mit diesem Akt kauft der Bräutigam die Braut sozusagen frei. Einzig allein der Brautstrauß kann ihn von der Zeche erlösen. Haben die Entführer es verabsäumt, die Braut samt Brautstrauß mitzunehmen, kann der Bräutigam die Braut mit ihrem Brautstrauß freikaufen.
Ein Wink des Schicksals! - Der Brauch der ursprünglich aus den USA stammt ist auch bei uns in Österreich sehr beliebt. Die Braut wirft den Strauß über ihre Schulter nach hinten in die Versammlung der ledigen Frauen. Wer den Brautstrauß fängt wird wohl die Nächste sein, die mit ihrem Partner vor den Traualtar tritt.
Gelingt es wem der Braut ihren Brautstrauß zu stehlen hat sich die nächsten Getränke gesichert! Für den gestohlenen Brautstrauß muss das Brautpaar oft tief in die Tasche greifen und diesen wieder freikaufen. Meist durch ein paar Runden an Getränken oder eine Kiste Bier wandert der Brautstrauß wieder zurück zur Braut! Also Braut - sei wachsam und behalte deinen Strauß im Auge!
Noch ein letztes Mal in "Freiheit" mit seinen Freunden feiern gehen - das ist das Motto einer Polterei! Es ist der Brauch, dass man einen Tag (bis in die Nacht) mit seinen Freunden verbringt und ausgelassen feiert! In der Regel organisiert dies der/die Trauzeug/in und die Braut/Bräutigam werden überrascht! Lustig aufgehübscht wird die Polterkasse durch den Verkauf von Spaßartikeln aufgefüllt. So zieht die Gruppe (Männlein und Weiblein getrennt) durch den Ort und verabschiedet Braut/Bräutigam vom Junggesellenstatus.
Traditionell gibt es im Hochzeitsmenü die Hochzeitssuppe! Das Brautpaar darf in die Küche und, unter kritischem Blick des Küchenchefs, die Hochzeitssuppe salzen. Zum einen soll das Salz laut Volksmund für gesunde und kräftige Kinder sorgen und zum anderen werden vorab die hausfraulichen Qualitäten vom Bräutigam überprüft :-)
Ein weiterer jahrhundert alter Brauch ist es die Braut über die Schwelle zu tragen. Zum einen symbolisiert dies den Anfang eines neuen Lebensabschnittes und zum anderen um sie von bösen Geistern zu bewahren. Denn ein Aberglaube besagt, dass in den Dielen und unter der Türschwelle des Hauses böse Geister warten und der Braut auflauern. Um sie davor zu schützen trägt der Bräutigam seine Braut über die Schwelle, und danach auch hoffentlich weiter auf Händen.
Ein lustiger alter Brauch ist es, die Braut und den Bräutigam, in den frühen Morgenstunden mit Böller, Knaller oder Blasmusik aufzuwecken! Bei einer deftigen Jause und Bier wird dann gemeinsam der Tag stimmungsvoll begonnen. Vorab ist es ratsam die Gemeinde oder zumindest die Anreiner einzuweihen! Dieser Brauch geht darauf zurück, dass es ja für die Braut die letzte Nacht als Unverheiratete im Elternhaus war. Der Lärm beim Aufwecken sollte einerseits böse Geister vertreiben und andererseits den neuen Lebensabschnitt willkommen heißen.
Alle eingeladenen Gäste geleiten das Brautpaar mit einer Hochzeitskarawane aus Autos zum Trauort. Mit Gehupe fährt die Karawane durch Ort und Stadt, macht auf die Hochzeit aufmerksam und vertreibt somit die bösen Geister! Das "Brautpaar-Auto" führt die Karawane an und ist dementsprechend mit Blumenschmuck aufgehübscht!
Ein sehr schöner und rührender Brauch ist es, dass die kleinen Hochzeitsgäste, die Kinder, dem Brautpaar ein Gedicht aufsagen - inhaltlich meistens auf das Leben des Brautpaares basierend. Da kann es schon sein, dass bei einigen Gästen und dem Brautpaar ein paar Tränchen kullern. Zum Dank für den Mut erhalten die Kinder vom Brautpaar eine kleine Aufmerksamkeit, z.B. etwas Süßes oder einen Taler.
Meist so gegen Mitternacht wird das Brautpaar "rausgespielt", das heißt musikalisch verabschiedet. Die Musik und die Hochzeitsgäste versammeln sich vor der Location und entlassen feierlich das Brautpaar in die Hochzeitsnacht. Doch so einfach ist das nicht - meist schummelt sich das Brautpaar durch die Hintertür wieder hinein und mischt sich unter die Menge! Wär doch schade, so früh ins Bett zu gehen :-)
Manchmal kann es auch passieren, dass Freunde vom Brautpaar die leere Wohnung am Tag der Hochzeit etwas "umdekorieren". Leider meist zum Ärger des Brautpaares. Man könnte Confetti in der ganzen Wohnung verstreuen oder viele Wecker an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlich gestellten Zeiten verstecken ... die Ideen sind hier grenzenlos! Aber bitte nicht übertreiben!
Der Brauch der "Blumenkinder" reicht bis zum germanischen Heidentum zurück und soll für Fruchtbarkeit und Kindersegen sorgen! Die kleinen Hochzeitsgäste dürfen nach der Trauung das Brautpaar mit Blumen bewerfen. Der süße Duft soll die Fruchtbarkeitsgöttin „Freya“ anlocken. Für das Brautpaar ein Segen und für die Kinder eine große Ehre!