Yoga für Pistensportler

Wenn man beim Spazieren gehen durch buntes Blättermeer tanzt und beim Blick nach oben bereits der erste Schnee vom Sonntagskogel lacht, dann ist er eingezogen, der Herbst in St. Johann, in seiner vollen Pracht. Von sonnigen Wandertagen bis kaltem Kuschelwetter ist wohl keine Jahreszeit so vielfältig. Der Schnee auf den Bergen rückt immer näher ins Tal und lässt die Vorfreude, bald wieder die Pisten hinunter zu schwingen und durch den Tiefschnee zu powdern, kaum mehr aushalten. Um deine Wartezeit auf den Winter zu verkürzen, zeige ich dir ein paar Yogaübungen, welche dich ideal auf deine (sportliche) Wintersaison vorbereiten. Die Übungen kannst du einfach mit oder ohne Skischuhen ausüben.

Mit Yoga stärkst du deine Muskulatur, förderst deine Beweglichkeit und deine Balance. Du regst deine Durchblutung an, sodass dir auch bei frostigen Minusgraden warm ums Herz ist. Dein Geist kommt durch die bewusste und achtsame Ausführung zur Ruhe, wodurch du deine Konzentration und deinen Fokus förderst. Verletzungsprophylaxe einfach gemacht.Am besten, du übst diese Asanas, die Yoga-Körperübungen, als Vorbereitung auf die Saison sowie zum Aufwärmen vor dem Skifahren oder Snowboarden. Auch zwischendurch kannst du dir somit die Wartezeit am Lift verkürzen.Und schon geht’s los – viel Spaß beim Praktizieren! Namasté,Carina

Utkatasana - Der Stuhl

Für einen flotten Pistenschwung benötigst du eine kräftige Oberschenkel- und Wadenmuskulatur. Im Stuhl stärkst du deine Beine sowie deinen Rücken, stabilisierst deine Knie und förderst die Flexibilität deiner Fußgelenke. Durch die stabile Haltung, welche deinen gesamten Körper fordert und fördert, erfährst du Erdung und Ruhe.

Ausführung:
Stelle dich aufrecht hin, die Füße hüftschmal, dein Rücken gerade. Atme tief ein und ziehe deine Arme nach oben, atme aus, beuge deine Knie und kippe dein Becken leicht nach hinten – setze dich nach hinten auf deinen nicht vorhandenen Stuhl. Forme mit deinen Armen ein großes U, somit kannst du deine Schultern besser nach unten sinken lassen. Achte darauf, dass deine Füße (auch die Zehen oder Fersen heben nicht ab) fest am Boden bleiben und du beim Blick nach unten immer deine Zehen erspähen kannst, deine Knie also nicht zu weit nach vorne wandern. Lass deine Atmung tief fließen und versuche, nach ein paar Atemzügen, noch etwas tiefer in die Hocke zu gehen.Wenn es genug ist, gehe langsam mit geradem Rücken aus der Übung raus, lockeren deinen Körper und schüttle deine Beine aus.

Virabhadrasana I - Krieger I

Ausgangsposition ist Tadasana, die Berghaltung, der gerade Stand. Steige rechts weit nach hinten und komme in einen Ausfallschritt. Die Zehen vom rechten Fuß sind aufgestellt, dein linker Fuß ist fest am Boden verwurzelt. Beuge dein linkes Bein (dein linkes Knie wandert nie über dein linkes Fußgelenk hinaus). Deine rechte Hüfte zieht nach vorne. Bringe mit der Einatmung deine Hände nach oben, deine Schultern ziehen nach unten, dein Blick geht leicht nach oben. Halte die Position für einige Atemzüge und wechsle dann die Seiten.

Virabhadrasana II - Krieger II

Ausgangsposition ist Tadasana. Steige mit dem rechten Fuß wieder weit nach hinten und drehe ihn anschließend 90° nach außen, deine Fersen bilden eine Linie. Hebe deine Arme, sodass sie parallel zum Boden sind. Lass deine Schultern nach unten sinken, deine Hüften drehen seitlich auf (achte darauf, dass dein linkes Knie nicht nach innen kippt), dein Blick geht über den Mittelfinger nach vorne. Spüre im Krieger deine kraftvolle körperliche sowie innere Haltung. Wechsle nach ein paar tiefen, kraftvollen Atemzügen die Seiten.

Virabhadrasana III - Krieger III

Der Krieger III erfordert neben Kraft und Stabilität vor allem Balance.Deine Ausgangsposition ist Virabhadrasana I (Krieger I; du kannst auch in Tadasana beginnen). Bei Balanceübungen ist vor allem Konzentration erforderlich. Konzentriere dich komplett auf den jetzigen Moment. Hebe mit der nächsten Einatmung deine Arme nach oben, die Handflächen schauen zueinander. Atme aus, hebe dein hinteres Bein gestreckt nach oben und senke deinen Oberkörper und deine Armen gleichzeitig nach vorne. Spanne deine Bauchmuskeln an, um deine Balance zu halten. Lass deine Atmung ruhig fließen und gehe so weit in die Übung, wie du sie stabil halten kannst. Wenn möglich, bringe dein hinteres Bein, deinen Oberkörper und deine Arme parallel zum Boden, dein Standbein spürst du stabil auf deinem Untergrund. Gehe nach einigen Atemzügen ruhig aus der Übung hinaus und wechsle dann die Seiten.Die Kriegerpositionen stärken und dehnen deinen Körper von Kopf bis Fuß. Eine Kombination aus Kräftigung der Bein-, Arm- sowie Coremuskulatur, Mobilisierung der Hüften und Dehnung der Oberschenkelmuskulatur. Achte während der Ausübung der Virabhadrasana Reihe vor allem darauf, dass deine Schultern und dein Kiefer entspannt bleiben, du die Positionen stabil hältst, dich jedoch nicht verkrampfst. Spüre während und nach der Ausführung in deinen Körper hinein, nimm deine Kraft, innen und außen, wahr und vertiefe sie mit jedem Atemzug.

Last but not least - die Entspannung

Entspanne nach deiner Yogapraxis in Savasana (Rückenlage) auf deiner Yogamatte oder auch in einer für dich angenehmen Sitzhaltung – z.B. am Sessellift. ;-) Versuche, zur Ruhe zu kommen und genieße jeden Atemzug.Wenn du diese vier Übungen fließend miteinander kombinierst, kommst du in einen sehr kraftvollen Yogaflow. Spüre während und nach jeder Übung in deinen Körper hinein. Welche Körperteile nimmst du intensiv wahr, welche Empfindungen kannst du spüren.Das Wichtigste bei deiner Yogapraxis – hab Spaß, genieße deine Zeit und Ahimsa, achte gut auf deinen Körper und gehe nur soweit, wie es sich für dich angenehm anfühlt.Ich freue mich, im Winter ein paar Yogaübungen auf den Pisten in St. Johann zu sehen! ;-) OM SHANTI

Info

Tipps & Infos: Wer sich und der Umwelt von Anfang an etwas Gutes tun möchte, reist am besten mit der Bahn in den Winterurlaub nach St. Johann – stressfrei, nachhaltig und bequem.Mehr Infos zur Bahnanreise findet ihr auch HIER.

Bildnachweis: Carina Breitfuß