Von der Natur und mit der Natur - Milchprodukte vom Hundsalzhof in Flachau

An einem echten Logenplatz auf der „Sunnseitn“ in Reitdorf liegt der Hundsalzhof der Familie Weiß, deren herrlich cremiges Fruchtjogurt mir regelmäßig meine Mittagspause „versüßt“. Davon inspiriert hab ich kürzlich Monika Weiß zum Interview getroffen, um euch einen Einblick geben zu können, wer und was hinter den regionalen Milchprodukten aus Reitdorf steckt.

Bodenständig und nachhaltig

Nachdem ich erst mal ein wenig die traumhafte Aussicht am Hof genießen durfte, setzen wir uns auf die Terrasse. Ein gemütlicher Platz - die alte Holzfassade strahlt einerseits Behaglichkeit aus, während das neue Terrassengeländer aus Holz außen mit modernen Photovoltaikelementen ausgestattet ist. Der kleine Simon spielt im Garten und unterdessen erzählt mir Monika davon, dass ihre Schwiegereltern Liesl und Hans sen. den Hundsalzhof 1996 gekauft haben, nachdem die Familie bereits jahrelang einen anderen Hof im Flachautal in Pacht bewirtschaftet hatte. 2016 hat sie dann gemeinsam mit ihrem Mann Hans jun. den Hof übernommen. Ein Lächeln huscht über Monikas Gesicht, als die Absolventin der BOKU Wien, weiter ausführt, warum sich ihre Familie für die biologische Wirtschaftsweise in ihrem Betrieb entschieden hat: „Es ist die Liebe zum Land, zur Natur und zu den Tieren.“

Der Hundsalzhof selbst ist ein kleiner Bergbauernhof, mittlerweile bewirtschaftet Familie Weiß jedoch auch zwei Nachbarhöfe am Aigenberg. Dort ist vorwiegend das Jungvieh untergebracht. Rund 16 Milchkühe liefern die Milch für die leckeren Milchprodukte wie Joghurt, Topfen, Frisch- und Schnittkäse. Fast 10.000 Liter Milch verarbeitet Monika pro Jahr in ihrem Wirtschaftsraum, den die Familie nach den neuesten Hygieneanforderungen eingerichtet hat. Die restliche Milch wird an die Molkerei „Salzburg Milch“ geliefert. „Im Sommer sind die Kühe allesamt auf der Alm, einige davon in Flachauwinkl. Diese werden praktisch für Kost und Logis, also für das Weidegras vom dortigen Almbauern gemolken. Sechs Kühe verbringen den Sommer auf der Eibensteinalm, der einzigen Alm in Reitdorf“, erzählt mir Monika, während sie mir einige Kostproben ihrer selbstgemachten Produkte anbietet.

Arbeitsteilung

Die Stallarbeit am Hundsalzhof ist Männerdomäne. Obwohl Hans jun. auch berufstätig ist, füttern und melken er und sein Vater, Hans sen. die Kühe, im Winter am Hundsalzhof -  im Sommer dann auf der Eibensteinalm. Im Laufe des Vormittags wird die Milch von Monika zu nachhaltigen Milchprodukten weiterverarbeitet, abgefüllt, verpackt und ausgeliefert. Die Milchverarbeitung hat Monika übrigens, auf der Alm ihrer „Godn“ in Bramberg und während ihrer zwei Saisonen auf der Sulzkaralm in Filzmoos gelernt. „Natürlich versuche ich mich auch, wenn immer möglich, mit Kursen und Schulungen weiterzuentwickeln und ich genieße es, mich mit Kolleginnen auszutauschen“, verrät mir die sympathische Bäuerin und fügt hinzu „mittlerweile sind wir da fast schon eine eingeschworene Runde.“

Nachhaltig und regional

Nachhaltig heißt für Familie Weiß, dass an ihrem Betrieb in geschlossenen Kreisläufen gearbeitet wird so z.B. bei der Düngung. Das Trinkwasser stammt aus der eigenen Quelle. Geheizt wird mit dem Holz, das beim Durchforsten des Waldes anfällt. Zwei Drittel des Strombedarfs liefert bereits die eigene Photovoltaik-Anlage und auch bei der Verpackung ihrer Produkte setzt man am Hundsalzhof, wo immer möglich, auf Mehrweg-Glas statt auf Plastik.Zwei Mal pro Woche liefert Monika aus. Beliefert werden neben den Kunden in Reitdorf, die Dorfalm in Flachau, das Lagerhaus und den Bioladen „Naturgartl“ in Altenmarkt. Hier stehen die Milchprodukte vom Hundsalzhof dann für Gäste und Einheimische zum Verkauf bereit.

Info

  • Milcherzeugnisse aus 100 % biologischer Landwirtschaft
  • ausgezeichnet mit dem SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat
  • Erhältlich bei der Dorfalm Flachau, beim Lagerhaus und beim Naturgartl in Altenmarkt, bei Huber’s Hofautomaten in Radstadt und beim Unterreith in Forstau.
Bildnachweis: Elisabeth Hartl - Flachau Tourismus