Teleskopische Sternen.Führung in Zauchensee – tauche ein in die Weiten des Weltalls!

Warum sollte man sich an einem späten Mittwochabend noch einmal in die Kälte der Nacht begeben und nach Zauchensee fahren? Ganz einfach! Weil man dort einen Abstecher in die unendlichen Weiten des Weltalls machen kann. Wir schreiben zwar noch nicht das Jahr 2200, aber Galaxien, Planeten und Sternbilder kann man bereits heute entdecken - bei der Teleskopischen Sternen.Führung auf der Sternwarte des Mondpfades in Zauchensee. Wie aus der Einleitung vielleicht bereits hervorgeht bin ich Raumschiff Enterprise-Fan (das ist der Vorgänger von Star Trek). Dennoch reichen meine astronomischen Kenntnisse gerade aus, um das Sternbild des großen Wagens und vielleicht den Polarstern am Firmament zu erkennen! Heute möchte ich daher meine Wissenslücken minimieren.Der Abschied vom Sofa fiel zugegebenermaßen etwas schwer, aber schon am Weg nach Zauchensee ist klar, dass es sich ganz sicher lohnen wird. Es ist eine klare Nacht, der Schnee leuchtet hell und Zauchensee präsentiert sich im Lichterschein unter einem traumhaften, zum Greifen nahen Sternenhimmel. Bei der Sternwarte, oberhalb des nördlichen Seeufers, wartet bereits Astronomie-Experte Siegfried Hollinger mit weiteren Interessierten.Zauchensee als Standort für die Sternwarte, ausgestattet mit einem Spiegel- und einem Linsenteleskop, bietet sich aufgrund seiner Höhenlage von 1300 m an. Laut des Experten ist die Luft hier besonders klar, zudem ist es verhältnismäßig dunkel und liegt oberhalb der Nebelgrenze.

Sternbilder

Und schon tauchen wir ein in die Welt der Sternbilder. Mit einem Laserpointer gibt uns Herr Hollinger einen Überblick. Ich lerne, dass mein großer Wagen eigentlich zum Sternbild des großen Bären gehört und werde künftig zumindest auch den Orion mit seinen markanten Sternen erkennen können. Spannend zu beobachten ist, wie die Sternbilder im Laufe der Nacht, aufgrund der Erdrotation um die eigene Achse scheinbar wandern.

Ein Blick durch das Teleskop

Nun dürfen wir aber auch einen Blick durch das Teleskop werfen. Unser Experte hat es schon auf einen Sternenhaufen gerichtet. Die sogenannten Plejaden, eine Ansammlung von über 1000 Sternen, sind durch das Teleskop wunderbar zu sehen, obwohl sie beeindruckende 400 Lichtjahre von der Erde entfernt sind. Im Vergleich dazu scheint der hell leuchtende Sirius mit seinen acht Lichtjahren Entfernung nur „um die Ecke“ zu sein. Nicht zuletzt auch deshalb ist er der hellste Stern am Himmel und besonders gut mit freiem Auge erkennbar.Sterne und LegendenUm Sterne und Sternbilder ranken sich seit jeher unterschiedliche Legenden. Eine der bekanntesten Legenden über die Plejaden beispielsweise, stammt aus der griechischen Mythologie. Demnach waren die Plejaden die sieben Töchter von Atlas und Pleione. Orion, Sohn des Poseidon, verliebte sich eines Tages in die Schwestern und hörte nicht auf, sie zu verfolgen. Das missfiel Zeus, dem Göttervater, und er schickte die sieben Schwestern als Sternbild an den Himmel. Und dort verfolgt Orion sie noch heute, erreicht sie aber nie.

Galaxien

Im Laufe der teleskopischen Sternen.Führung können wir noch zwei Galaxien beobachten. Galaxien sind große Ansammlungen von Sternen, Planetensystemen und Gasnebeln. Unvorstellbare 12 Millionen Lichtjahre entfernt kann ich durch das Teleskop sowohl die spiralförmige Bodes-Galaxie, als auch die Zigarrengalaxie recht deutlich erkennen. Zweite erhielt den Namen aufgrund ihrer Form, die der einer Zigarre ähnelt. Trotzdem hat auch sie eine sehr hohe Sternenentstehungsrate. Wirklich faszinierend.Als astronomischer Laie hätte ich abschließend noch gerne einen Planeten gesehen. Aber da muss ich mich leider etwas gedulden. Die beiden prominentesten Planeten Jupiter und Saturn können aufgrund der Planetenstellungen im Sonnensystem in den nächsten Jahren nur in den Sommermonaten am Abendhimmel gesichtet werden. Dafür ist dann der Blick auf Plejaden und Sirius verwehrt.Ich werde also in einer klaren Dienstag-Sommernacht wieder die Sternwarte besuchen und mir die Himmelskonstellationen der zweiten Jahreshälfte erklären lassen. Vielleicht entdecke ich dann ja auch die Enterprise. Heute waren Captain Kirk und Crew offensichtlich nicht in unserer Umlaufbahn ;)!

Infos & Tipps: Die Führungen finden immer mittwochs statt. Klare Sichtverhältnisse sind Voraussetzung! Eine Anmeldung ist erforderlich.

Treffpunkt: Sternwarte Zauchensee
Sommer: jeden Mi von Juli bis September
Uhrzeit:
im Juli um 22.30 Uhr
im August um 22 Uhr
im September um 21.30 Uhr
Dauer: ca. 1 Std.

Preis:
Erwachsen € 5
Erwachsen mit Gästekarte € 3
Kind (8-12 Jahre) € 3
Kind (8-12 Jahre) mit Gästekarte € 2

Bildnachweis: Anita Ellmer, Matthias Fritzenwallner, Nadia Jabli,