Stille Nacht – die besinnlichste Zeit des Jahres?

Wie jedes Jahr wird uns auch dieses Jahr das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ durch die Weihnachtszeit begleiten. Manche erwarten die Weihnachts- und Adventszeit schon voller Freude bereits im Oktober, andere schalten beim ersten Weihnachtslied genervt das Radio aus oder wechseln den Sender. Die Adventszeit soll ja eigentlich die besinnlichste Zeit des Jahres sein. In der Praxis sieht das Ganze meist etwas anders aus, wir rennen noch von einem Geschäft zum nächsten um Weihnachtsgeschenke zu kaufen, fahren nach der Arbeit noch zu einem Adventmarkt und natürlich dürfen auch die Weihnachtskekse nicht zu kurz kommen. Die Gedanken drehen sich nur noch um die Weihnachtsgeschenke und ob man eh niemanden vergessen hat. Vielleicht kommt ja auch noch der Onkel der Cousine vierten Grades vorbei.

Heuer wird das Ganze wohl etwas anders aussehen und vielleicht wird die Vorweihnachtszeit dieses Jahr ja wirklich mal besinnlich. Ich denke, wir haben dieses Jahr alle unsere Prioritäten etwas neu geordnet und haben bemerkt, was im Leben wirklich wichtig ist. Da die Adventmärkte dieses Jahr leider nicht stattfinden dürfen, verbringe ich die Zeit gerne mit meiner Familie bei Keksen, Punsch und Glühwein. Ich habe es heuer sogar schon geschafft, eine bunt durchmischte Kekssammlung zu backen, was nicht selbstverständlich ist. Also dafür ist schon mal gesorgt.

Ich verbringe die Zeit auch gerne beim warmen Kamin mit einem schönen Buch. Auf der Suche nach schönen Weihnachtsgeschichten, stolpere ich immer wieder über den Autor Karl Heinrich Waggerl. Kennt ihr den? Der hat über 50 Jahre in Wagrain gelebt. Sein Haus kennt man heute als Waggerl Haus Museum.
Hängen bleib ich dann bei der Geschichte „Worüber das Christkind lächeln musste“. Darin hat der Erzengel den Stall in Betlehem sauber gemacht, hat jedoch einen kleinen Floh vergessen. Dieser wollte sich dann schnell aus dem Staub machen und nahm das Ohr vom kleinen Jesuskind als Absprungmöglichkeit. Dies kitzelte das Jesuskind und daher musste es zum ersten Mal lächeln.

Habt ihr euch auch schonmal gefragt, was es eigentlich mit dem weltbekannten „Stille Nacht“ Lied auf sich hat? Wie es so bekannt wurde und wie es eigentlich entstand? Dann bleibt dran, ich erzähle euch jetzt schon mal ein wenig.Wusstet ihr eigentlich, dass der Text des Liedes eigentlich ein Gedicht war? Der Hilfspfarrer Joseph Mohr hat es 1816 in Mariapfarr geschrieben. Auf seinen Wunsch hin komponierte Franz Xaver Gruber vor Weihnachten 1818 die Melodie zum Gedicht. Am darauffolgenden Heiligabend führten die beiden das weltbekannte Werk in Oberndorf das erste Mal als Männer-Duett auf. Begleitet wurde es von Mohr an der Gitarre. Er war also nicht nur Dichter des Weihnachtsliedes, sondern auch Initiator. Leider sind die Motive, die zur Entstehung des Liedes führten, nicht ganz klar, aber man munkelt, dass das alte Positiv, also die kleine Orgel, in der Kirche nicht mehr bespielbar gewesen sei und die beiden daraufhin ein Lied mit Gitarrenbegleitung schufen.

Info

Könnt ihr den Text des Liedes eh schon auswendig? Dann könnt ihr dieses Jahr in Besinnlichkeit und kleiner Runde das Lied zu Ehren von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber singen. In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein wunderschönes und gemütliches Weihnachtsfest. Übrigens: Wusstet ihr, dass Joseph Mohr auch bei uns in Wagrain als Pfarrer im Dienst war und viel Gutes bewirkt hat?

Bildnachweis: Belina Huttegger, Wagrain-Kleinarl Tourismus, Montree Ladlongmuang