Rundwanderung durchs Tor im Herbst

Ich liebe den Herbst in den Bergen! Wenn dieser über die Landschaft zieht und das „Brennen“ der Lärchen immer näher kommt, geht mein Herz auf. Die Luft wird kälter und klarer, die Sonne taucht Berg und Tal in goldenes Licht und die Natur stimmt sich mit einem prachtvollen Farbenwechsel auf den Winter ein. „Herbstl´n duads“, sagen wir in Filzmoos und heißen somit die bunte Jahreszeit willkommen!

Herbstzeit ist Wanderzeit

Vor allem im Herbst liebe ich es, auf den Bergen unterwegs zu sein. Heute nehme ich euch mit zu meiner Rundwanderung durchs Tor. Diese Wanderung entlang der imposanten Dachstein Südwände zählt für mich auf jeden Fall zu den Touren-Highlights in unserer Region. Die atemberaubenden Ausblicke der hoch aufragenden Südwände von Dachstein, Mitterspitz und Torstein machen diese Tour unvergesslich. Für die Tour rechnen wir mit einer Gehzeit von ca. 6 Stunden. Der Aufstieg beträgt ca. 950 Höhenmeter und der Abstieg nach Filzmoos beträgt ca. 1.360 Höhenmeter, da wir ja bis nach Filzmoos zu Fuß zurück gehen.

Unsere Tour durchs "Tor"

Um 8:30 Uhr sind wir bereits mit einem Taxi vom Unternehmen Jäger von Filzmoos in Richtung Bachlalm unterwegs. Wir nutzen die frühe Morgenstunde, um bei den Murmeltieren vorbeizuschauen, die sich im Gebiet der Bachlalm befinden. Hier kann man die kleinen Kerlchen in freier Natur beobachten. Die sonst so scheuen Tiere haben sich an die Wanderer gewöhnt und ab und zu kann man die „Manggei“ sogar füttern und streicheln.

Für uns geht es jedoch nach einer kurzen Beobachtung weiter, denn wir wollen noch vor der Mittagssonne am Tor ankommen. Unser Ausgangspunkt ist unterhalb der Bachlalm, wo wir unsere unvergessliche Wanderung bei herrlichem Herbstwetter in einer unglaublich schönen Landschaft starten.
Beim Parkplatz zweigt rechts der Alpenvereinsweg Nr. 671 ab, der durch wunderschönes Almgelände führt. Der Forstweg, am Fuße des Marsteins, führt an einem glasklaren Gebirgsbach vorbei, bis wir zu einer Kreuzung gelangen. Dort nehmen wir den Weg bergauf in Richtung Dachstein Südwandhütte. Immer wieder sind wir von dem atemberaubenden Ausblick auf die hoch aufragenden Felswände begeistert. Der imposante Torstein sowie die Dachstein-Südwand ragen vor uns empor, als wir die Serpentinen durch den Lärchenwald hinauf wandern.

Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir die Dachsteinsüdwandhütte, wo wir einkehren und uns kurz stärken, bevor es für uns wieder weiter geht in Richtung Torboden. Unterhalb des "Dachstein-Dreigestirns"- Hoher Dachstein, Mitterspitz und Torstein - geht es Richtung Torboden. Bis dorthin führt der Weg über ein weites Schutt- und Geröllkar. Zwischen großen Steinbrocken und Geröll windet sich der Pernerweg Nr. 617 durch die wilde Landschaft. Der Weg durch dieses Schuttkar ist gut begehbar und durch die rot-weiß-rot bemalten Steine gut ersichtlich. Die Tour ist also auch für unerfahrene Wanderer gut zu bewältigen. Unmittelbar vor dem „Tor” folgt ein steiler, 30-minütiger Aufstieg zum markanten Felseinschnitt. Der Tourenname leitet sich vom Torstein ab. Damit ist der höchste Punkt unserer Tour erreicht. Von hier sieht man bereits den Sulzenhals und den Rötelstein.

Raufgehen und runterkommen

Hier legen wir unsere wohlverdiente Rast ein. Janine hat köstliche selbstgemachte Müsliriegel dabei, die wir uns nach dieser Anstrengung richtig schmecken lassen. Wir genießen noch die Aussicht und die Ruhe, bevor wir uns für den Abstieg bereit machen. Dieser erfolgt über das Untere Windlegerkar. Wenn man Glück hat, kann man hier zwischen den haushohen Felsbrocken sogar Gämse beobachten. Heute allerdings entdecken wir sie nicht. Der Weg führt uns über ein gewaltiges Schuttkar nach links abzweigend zum „Schnittlauchboden“. Der hier wachsende wilde Schnittlauch mit seinem intensiven Duft verleiht dem Gebiet seinen Namen.

Über den Sulzenhals gelangen wir zu unserem letzten Ziel für den heutigen Tag, der Krahlehenhütte im Gebiet der Sulzenalmen. Wir hatten zwar genügend zu trinken dabei, aber dennoch sind wir jetzt durstig und hungrig. Von der Krahlehenhütte bietet sich uns ein einzigartiges Panorama von Bischofsmütze und Gosaukamm bis hin zum Rettenstein. Wir lassen hier unsere perfekte Herbstwandertour Revue passieren. Zur Belohnung gönnen wir uns die bekannten „Kas-Krapfen“. Diese Spezialität können wir nur wärmstens weiterempfehlen – sie schmeckt herrlich! Zum Abschluss teilen wir uns noch einen Beerenschmarren. Der süße Klassiker wurde etwas abgewandelt und mit aromatischen Waldbeeren verfeinert! Unser Fazit: Der Schmarren ist eine Sensation!
Nach der hervorragenden Stärkung geht es über den „alten Sulzenalmenweg“ ca. 1,5 Stunden zurück nach Filzmoos. Im Ort angekommen, brennen die Fußsohlen schon etwas, aber es war trotzdem eine wunderschöne Tour durchs Tor.

Tipps & Infos: HIER geht es zur Wandertour.

Bildnachweis: Sabrina Reisenberger