Innviertler, ein Berggasthof zum Verlieben

Und, wo sollen wir heuer unseren Urlaub verbringen…?

Ich wäre für Radstadt und am liebsten würde ich meinen Urlaub beim Innviertler genießen. Hört sich doch gut an, oder?

Ich selber bin ja auch gerne beim Innviertler, weil mich der Berggasthof so fasziniert. Einige Fragen, die mir immer schon durch den Kopf gegangen sind, habe ich von den Wirtsleuten Selina und Werner beantwortet bekommen und diese möchte ich heute mit euch teilen. Es wird also spannend…;)

Der 1979 erbaute Innviertler Berggasthof zieht bis heute Gäste aus aller Welt und natürlich auch Einheimische an. Gute Stimmung, gutes Essen und familiäre Atmosphäre sind hier mehr als nur garantiert und das alles Dank der herzlichen Familie Hillebrand.

Die erste Frage, die ich mir schon lange stellte war, seit wann es diesen Berggasthof gibt und wie man auf die Idee gekommen ist, hier einen Gasthof zu bauen? Die ehemaligen Betreiber und Eltern von Werner haben sich im Innviertel kennengelernt und wie man so schön sagt, war es bei den Beiden „Liebe auf den ersten Blick“. Die zwei wollten ursprünglich ein Haus im Innviertel bauen, haben sich aber dann doch entschieden einen Gasthof in Radstadt zu eröffnen. Beim Bachseitenhof, dem ehemaligen Besitz des Vaters der Seniorchefin, bekamen Sie schlussendlich einen Bauplatz und dann kam auch schnell der Gedanke hier eine Pension zu führen. Nach Rücksprache mit dem damaligen Bürgermeister entstand dann aber statt einem Haus und einer Pension der Berggasthof Innviertler, der ein wahrer Hingucker ist. Die Anfahrt dorthin kann vor allem im Winter schon mal abenteuerlich werden – worüber die einmalige Aussicht aber jedenfalls hinwegtröstet: Von Radstadt fährt man über die Forstauer Straße bergauf, bis man auf der „Mooshöhe“ oben ist und rechts in die Fagerstraße einbiegt. Jetzt sind es nur noch ein paar Kurven bis man beim Innviertler auf 1.270 Metern Seehöhe angelangt ist. Möchte man mit den Öffis anreisen bringt einen die Buslinie 517 bis zur Haltestelle „Moos“, von dort aus müssen die letzten 1,7 Kilometer auf der Fagerstraße zu Fuß zurückgelegt werden.

Die liebe Familie Hillebrand steckt jeden Tag so viel Herzblut in diesen Gasthof aber trotz allem heißt der Berggasthof nicht Hillebrand? Darauf hat mir Werner eine ganz logische Antwort gegeben. In Oberösterreich gibt es einen Bezirk namens „Innviertel“ und die eigentliche Namensgebung stammt auch vom Gründer Josef Hillebrand, der sagte:“ Wenn es im Innviertel einen Salzburger Hof gibt, dann kann es auch in Salzburg einen Innviertler Hof geben.“

Einer der Vorteile, die Selina und Werner immer schon gesehen haben war, dass Sie auch während der Arbeitszeit immer für Ihre Familie da sein konnten. Natürlich hatten sie in den Hauptsaisonen weniger Zeit, aber nichtsdestotrotz haben die Beiden vier wunderbare Kinder großgezogen und auf diese werden sie immer sehr stolz sein! Einer der vier wird auch den Innviertler Berggasthof übernehmen, Florian, der drittälteste der Familie, soll nach seiner Ausbildung als Touristikkaufmann in dritter Generation den Berggasthof übernehmen.

Was sich wahrscheinlich auch viele fragen, ist, wie es mit dem Urlaub für den Chef und die Chefin aussieht und ob sie am Ruhetag auch frei haben oder bleibt der Kopf bei der Arbeit? Werner hat mir dies ganz simpel erklärt: „Der Ruhetag am Mittwoch ist rein für die MitarbeiterInnen geplant, ihnen einen fixen freien Tag bieten zu können.“ Die Urlaubszeit für die Familie Hillebrand selbst ist dann in den Zwischensaisonen, im Frühling und Herbst, da der Innviertler ein Saisonbetrieb ist.

Da wir gerade auch beim Thema MitarbeiterInnen waren, wie läuft das eigentlich ab, wenn jemand ausfällt? Fällt im Innviertler jemand aus, ist die naheliegendste und erste Wahl natürlich die Familie. Melanie, Julia oder Florian werden dann immer als erstes gefragt und sollte von ihnen keiner einspringen können, müssen Selina und Werner statt 100 % eben 200 % geben. Das stelle ich mir aber nicht so einfach vor – das ringt mir viel Respekt ab.

Ein hoher Anteil an Stammgästen ist ein Qualitätsmerkmal eines guten Gastgebers. Beim Innviertler sind die Gäste zu zirka 80 % schon über 10 Jahre Stammgäste. Der Gasthof lebt sozusagen von seiner familiären Atmosphäre und den ca. 3.000 Gästen/Stammgästen, welche alle mit ihren Vorlieben und Wünschen persönlich gekannt werden.

So wie jeder Gasthof hatten auch die Hillebrands einen Moment den sie in der gesamten Zeit am Berggasthof nie vergessen werden. Die Corona Krise war für die Familie eine große Herausforderung. Weihnachten wurde nämlich immer mit den Gästen gefeiert und die fehlende Gesellschaft war in dieser Zeit für die Familie sehr bedrückend. Abseits von Corona sind es nämlich genau diese Hochzeitsfeiern, Geburtstagsfeiern etc., die Selina und Werner als unvergessliche und wunderschöne Momente im Kopf bleiben und über die Sie besonders gerne reden.

Darf man eigentlich nach Geheimnissen fragen? Naja, egal ich probier’s einfach: „Werner, was ist eigentlich euer Geheimnis einen guten Berggasthof zu führen und nicht aufzugeben?“

„Unsere Philosophie ist es, dass wir jeden Gast ehren und schätzen. Dadurch gibt es auch viele herzliche Umarmungen bei uns im Haus. Die meisten vergibt die Chefin des Hauses (lacht).“ Natürlich wünscht sich die Familie, dass der Innviertler auch noch lange erhalten bleibt. Die Basis für die nächste Generation ist ja schon geschaffen. Werner hofft, dass Florian den Betrieb dann mit viel Liebe und Herz so weiterführt, wie es die Eltern vorgelebt haben.

Was mir Werner auch noch verraten hat, ist, dass es eine Sache gibt auf die er in diesem Berggasthof sehr stolz ist: Die Jagd. Der komplette Gasthof steht mit der Jagd in Verbindung, was sich auch an der Dekoration in den Innenräumen zeigt. Selina hat mir verraten, dass Sie darauf stolz ist den Berggasthof so weitergeführt zu haben, wie es die Schwiegereltern gemacht haben. Dies schlägt sich auch auf die Küche nieder, serviert werden vorwiegend gutbürgerliche Gerichte und Wild. Im hauseigenen „Herzerlsee“ schwimmen auch Forellen, welche die Gäste selbst fangen können und dann von der Küche zubereiten lassen können.

So, jetzt habe ich echt schon viel erfahren, aber eine Frage stell ich mir noch: Was ist das Schwierigste daran einen Berggasthof zu führen? Werner erklärte mir, dass die Gastronomie immer viel Arbeit sein wird. Aktuell ist es auch noch besonders schwer passende MitarbeiterInnen zu finden. Die Landwirtschaft sowie die Jagd für den Gasthof beanspruchen auch viel Zeit und Einsatz. Aber man muss einfach immer mit viel Herz und Leidenschaft bei der Sache bleiben, denn nur dann kann man den Berggasthof erfolgreich weiterführen und „am schönsten Fleck vom Berg“ seinen Traum verwirklichen.

Info

Na? Wollt ihr jetzt auch den Innviertler besuchen, dann bucht jetzt schon mal einen Urlaub oder kommt auf ein gemütliches Mittag- bzw. Abendessen vorbei. Die Familie Hillebrand freut sich schon auf euch :).

Aktuelle Öffnungszeiten und weitere Informationen zum Berggasthof Innviertler findet ihr unter
https://www.innviertler.at/.

Bildnachweis: Berggasthof Innviertler