Eine süße Sünde – Faschingszeit ist Krapfenzeit!

Lustige Partys, schrille Kostüme und Kinder, die über das ganze Gesicht strahlen – ach, wie ich sie liebe, die Faschingszeit. Zu gut kann ich mich noch an meine eigene Kindheit erinnern. Bunt verkleidet, nach unserem alljährlichen Volksschul-Faschingsskirennen stolz und glücklich, einen Faschingskrapfen mampfend standen wir immer beisammen – ja, das waren noch Zeiten.Bei uns daheim werden auch jetzt noch jedes Jahr Faschingskrapfen gebacken, doch wieso ist das süße, mit Marmelade gefüllte Gebäck eigentlich ausgerechnet zur Faschingszeit so beliebt?

Vom Globuli zum Chraphen - Die Herkunfts des Krapfens

Faschingskrapfen, oder Berliner, wie man sie in Deutschland nennt, gibt es nicht erst seit gestern und trotzdem – oder vielleicht auch gerade deshalb – ist ihre Herkunft sehr umstritten. Bis heute ist nicht eindeutig nachweisbar, wann, wo und von welchem Volk Krapfen erstmals gebacken wurden.Der Fund von kleinen, krapfenähnlichen Kuchen in einem alten ägyptischen Grab sowie Darstellungen aus der Zeit von Pharao Ramses III. (etwa 1200 vor Christus) deuten darauf hin, dass bereits die alten Ägypter in Fett schwimmendes Gebäck zubereiteten. Der heutige Krapfen geht jedoch vermutlich auf die Römer zurück: Ihr krapfenähnliches Fettgebäck, das sie Globuli (lat. für „Kügelchen“) nannten, dürfte durch die römischen Kolonisten über die Alpen an den Donaulimes und nach Vindobona (heutiges Wien) gekommen, und unter den Namen „Chraphe“ serviert worden sein. Im Laufe der Zeit wandelte sich dann der Name des „Chraphens“ und so kannte man das Gebäck im 9. Jahrhundert in Wien bereits unter dem mittelhochdeutschen Namen Krapfo. Die ersten „Krapfenbacherinnen“ wurden bereits 1486 schriftlich erwähnt.Eine andere Legende besagt, dass der süße Krapfen im 17. Jahrhundert von einer Wiener Hofratsköchin, namens Cäcilie Krapf, die während des Wiener Kongresses ihre „Cillikugeln“ – runde, in Fett herausgebackene und mit Früchten gefüllte Germteigkugeln - kreierte, erfunden wurde.

Wie der Faschingskrapfen zum Fasching kam

Das ist leicht erklärt: Bereits im Mittelalter rieten Mönche und Geistliche aufgrund der damaligen schlechten Nahrungssituation dem einfachen Volk, kurz vor Beginn der Fastenzeit, statt Brot die wesentlich nährstoffreicheren Krapfen zu essen, damit Arme und Kinder durch die lange Fastenzeit nicht geschwächt oder gar krank wurden. Dieser von Nichtfastenden übernomme Brauch dauert bis heute an und macht den „Wiener Faschingskrapfen“ zum wohl berühmtesten Krapfen der österreichischen Küche.

1. Mehl in die Schüssel sieben, Zucker, Salz, Ei, Eidotter, Butterschmalz, Milch, Orangenabrieb sowie den Schnaps gut vermischen, Germ darüber bröseln und ca. 10 – 12 Minuten mit der Maschine solange kneten, bis der Teig seidig glatt ist.

2. Dann in eine Schüssel geben und mit einer Haushaltsfolie bedecken und im Backofen bei 30 Grad ca. 20 Minuten gehen lassen.

3. Teig zusammenschlagen und nochmals 10 Minuten gehen lassen.

4. Anschließend Teig zu Kugeln schleifen, auf ein bemehltes Tuch setzen, platt drücken und abdecken. 15 Minuten gehen lassen.

5. Dann abdecken und in die Kälte stellen (damit sie eine ledrige Haut bekommen und sich dadurch nicht so stark mit Öl vollsaugen).

6. Öl auf ca. 160 Grad erhitzen, die Krapfen mit der oberen glatten Seite ins Öl geben.

7. Deckel drauf und 4 – 5 Minuten ausbacken. Danach umdrehen und ohne Deckel wieder 4 – 5 Minuten backen.

8. Die Marillenmarmelade mit dem Marillenschnaps vermischen, in einen Spritzsack füllen und die Krapfen - nachdem man mit der Tülle ein Loch vorgestochen hat - mit der Marmelade füllen.

9. Zum Schluss noch die fertigen Faschingskrapfen mit Staubzucker bestreuen, et voilà: Einer gelungenen Faschingsparty steht nichts mehr im Wege!Zum Schluss noch die fertigen Faschingskrapfen mit Staubzucker bestreuen, et voilà: Einer gelungenen Faschingsparty steht nichts mehr im Wege!

Bildnachweis: TVB Eben, Daniel Sobiezki