Jahrelange habe ich die Burgstallhütte auf der Talabfahrt in Richtung Flachauwinkl auf Skiern immer links liegen gelassen. Bis ich den Tipp bekam, dort unbedingt einen Einkehrschwung einzulegen. Und tatsächlich war die Skihütte – eine rund 400 Jahre alte Knappenrast – eine echte Entdeckung. Und zwar in mehrfacher Hinsicht. Sie verfügt über eine lange und wechselreiche Geschichte: Der älteste Raum – heute das Stüberl – wurde bereits vor 380 Jahren urkundlich als Gesindekammer erwähnt. Hoch oben auf dem Berg wurde Eisenerz abgebaut: Die Hütte diente den Knappen ab dem 17. Jahrhundert als Zwischenstation auf 1.400 Metern Seehöhe. Nach dem Erliegen des Erzabbaus wurde die massive Holzhütte als Alm genutzt bis sie im Winter 1987/88 von einer damals Achtzehnjährigen als Skihütte eröffnet wurde.
Die Wirtin Regina Seiwald ist in den letzten dreißig Jahren ihrer Philosophie immer treu geblieben: Bestes hausgemachtes Essen, feinste Zutaten aus der Region, höchste Qualität und ehrliche Gastfreundschaft. „Die Leute finden hier eine Art Urlaubszuhause“, so Regina Seiwald, die aufgrund ihrer Sammelleidenschaft für Herzen auch „Queen of Hearts“ genannt wird. „Nach einem guten Essen fühlen sich auch die Gäste besser als zuvor.“ Und tatsächlich gelingt dieser Vorsatz: So wärmt beispielsweise der „O-Power-Suppentopf“, der mit den Sterneköchen Rudi und Karl Obauer kreiert wurde, den Magen und nährt zugleich die Seele. Hüttenwirt Franz Seiwald sorgt zwischen den Gängen mit seinem Charme und Witz für so manchen Lacher. Schnell wird klar: Wer als Fremder kommt, geht als Freund. Für das Wirtspaar steht schon lange fest: „Diese Hütte hat eine gute Seele.“ Und als dann vor einigen Jahren eine Schamanin feststellte, dass in der Hütte ungewöhnlich viele Liebes- und Harmoniepunkte aufeinandertreffen, hat das auch niemanden weiter verwundert.
Tipp! Die Burgstallhütte ist jedes Jahr von Anfang Dezember bis Ostern geöffnet: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag gibt’s zu Mittag Spareribs! Zudem wird die Speisekarte täglich durch wechselnde Köstlichkeiten ergänzt. Vor allem Naschkatzen fühlen sich in der Burgstallhütte im siebten Himmel: Neben Kaiserschmarrn werden Germknödel, Eispalatschinken, Mohnkuchen, Kokos-Vanille-Grießflammeri mit Beerenragout oder ein warmes Schoko-Nuss-Herz mit Nougat-Bananen-Schaum serviert. Die Burgstallhütte ist eine Via Culinaria-Genussadresse und eine von 20 Skiütten auf dem „Genussweg für (Ski)Hüttenhocker“.
Tipps und Info:
Burgstallhütte
Familie Seiwald
Flachauwinklstraße 36
5542 Flachau
Tel. +43 (0)6457/2950, täglich 9 – 18 Uhr