Der Heimatverein D’Burgstoana tanzt in den Mai: Beim Maifest, do wird auf’tånzt!

Beim Maifest am 30. April geht’s rund bei uns in Eben im Pongau: Der Maibaum, eine hohe Fichte, bis auf die Spitze entrindet und entästet, mit rot-weißen Bändern und Kränzen aus Zweigen geschmückt, wird mitten im Ort aufgestellt. Immer mit dabei ist der Heimatverein D’Burgstoana, die Trachtenmusikkapelle und alle, die mitfeiern – für viele Einheimische ein Pflichttermin. Aber was hat es eigentlich mit dem Maibaumaufstellen auf sich? Und wer und was sind „D’Burgstoana“?

Der Mai bringt den Frühling herbei

Der Maibaum, der in sämtlichen Gemeinden im Salzburger Land aufgestellt wird, gilt seit Jahrhunderten als Symbol der Fruchtbarkeit, Lebensfreude und das Wiedererwachen der Natur nach dem langen Winter. Mit der Zeit wurde er auch ein Zeichen der guten Dorfgemeinschaft, werden doch viele helfende Hände gebraucht, um den Baum herzutransportieren und aufzurichten. Bis heute stellen die örtlichen Bauern den Maibaum per Muskelkraft am Dorfplatz auf. Währenddessen vernimmt man – neben den Stücken der Trachtenmusikkapelle – die Klänge einer „Zugin“ (Ziehharmonika) und den ein oder anderen „Juchitzer“. Nicht vom Ebener Maifest wegzudenken ist nämlich der Heimatverein D’Burgstoana, der seine einstudierten Volkstänze und Plattler in der vereinseigenen Tracht zum Besten gibt. Wie sich die Mitglieder auf ihre Ausrückungen wie das Maifest vorbereiten und wie das Vereinsleben aussieht, erzählt uns Eva Mairhofer, seit 22 Jahren Mitglied beim Heimatverein.

Traditionen werden bewahrt

Der Heimatverein D’Burgstoana wurde 1922 als „Gebirgstrachtenerhaltungsverein“ gegründet. Der Name stammt vom Almgebiet Buchstein, das im Dialekt „Buagstoa“ ausgesprochen wird. Unter dem Motto: „Treu dem guten, alten Brauch“ sorgt der Verein dafür, dass verschiedenste alte Traditionen erhalten und somit weiterleben können. Dazu gehören regionale Volkstänze und -musik, Tracht und Bräuche. Einer dieser Bräuche ist die Winterpause ab Ende November. „Kathrein stellt den Tanz ein, sperrt Bass und Geige ein“, überliefert der Volksmund. Der Gedenktag der Hl. Katharina von Alexandrien läutet die vorweihnachtliche Fastenzeit ein. Vor allem früher wurde in dieser Zeit im katholisch geprägten Pongau auf Tanz und Musik verzichtet. „Nach der Pause frischen wir schon gelernte Tänze auf, bevor wir etwas Neues wagen. So finden sich auch neue Mitglieder schnell zurecht“, erklärt Eva. Tänze wie Mühlradl, Marschierboarischer oder der Burgstoana-Plattler gehören zum Standardrepertoire, der Bandltanz wird üblicherweise beim Maifest aufgeführt. Bei diesem Tanz um den Maibaum halten die Tänzer rote und weiße Bänder in der Hand, flechten diese durch ihren Tanz um den Stamm und lösen das Muster anschließend wieder auf.

Gemeinschaft wird groß geschrieben

Aktuell zählt der Verein insgesamt über 50 „Trachtler“ zwischen 4 und 40 Jahren, aufgeteilt in eine Kinder-, eine Jugend- und eine Erwachsenengruppe. „Ein wichtiger Baustein unseres Vereins und der Tänze ist der Spielmann. Jeder Zugin-Spieler hat seine eigene Art zu spielen, daran gewöhnt man sich als Tänzer.“ Auch der Vorplattler spielt eine wichtige Rolle: er gibt die Tänze vor und kennt die Choreografien. Was Eva am meisten schätzt: „Die Gemeinschaft und das Zusammenkommen – es ist immer wieder eine Gaudi.“ Neben dem gemeinsamen Proben und den Ausrückungen unternimmt der Verein regelmäßig Ausflüge, um genau diese Gemeinschaft zu stärken. Die Vereinstracht zeigt die Zusammengehörigkeit nach außen: Die Dirndln tragen ein originales Steppmieder mit schwarzem Rock, Schürze und Tuch, bestehend aus blauem Seidenstoff mit Blumenmuster. Die Burschen zeigen sich in Lederhose, hellgrauer Lodenjacke, grüner Weste, weißem Hemd und roter Seidenkrawatte.

Feste werden gefeiert

Neben dem Maifest sind D’Burgstoana auch bei den Ebener Dorfabenden und kirchlichen Festen wie dem Erntedankfest immer mit dabei, im kommenden Herbst werden sie zum zweiten Mal die „Nacht in Tracht“ veranstalten. „Besonders freuen wir uns, wenn wir die Tänze dann einwandfrei vor Publikum und anderen Vereinen aufführen, wenn sich das viele Proben ausgezahlt hat“, meint Eva. Bei manchen Tänzen wird auch das Publikum miteingebunden, z.B. beim Huttanz oder beim Bankerltanz. D’Burgstoana sind aber nicht nur in Eben anzutreffen Einmal im Jahr treffen sich alle Heimat- und Trachtenvereine des Bezirks, um sich untereinander auszutauschen und Tanzfolgen zu vergleichen. Außerdem vertreten sie ihren Ort bei Feierlichkeiten im ganzen Land: In den letzten Jahren war der Verein z.B. beim Rupertikirtag und der Eröffnung der Dult in der Stadt Salzburg, bei Heimatabenden in Nachbarorten und bei der Sternwallfahrt auf das Hochgründeck dabei. Genügend Möglichkeiten also, einmal eine Aufführung des Ebener Heimatvereins zu erleben – und vielleicht sogar mitzumachen ;).

Mehr Infos zum Maifest in Eben im Pongau findest du hier.

Bildnachweis: Michaela Jäger, Trachtenmusikkappelle Eben, Angi Pfuner