Ein hitziger Sommer geht vorbei. Wir lassen brütend heiße Hitze hinter uns. Die heftigen Sommergewitter tauschen wir gegen Nebel und frische, kühle Luft. Die Erinnerung an kiloweise Eis, tauschen wir gegen den Wunsch nach wohlig warmer Kürbissuppe ein. Die kurzen Hosen verschwinden im hinteren Teil des Kastens, wo wir unsren Herbstmantel hervorkramen.
Bei einem Herbstspaziergang durch die Wälder fühle ich mich in meine Kindheit zurückversetzt. Sie versteckt sich unter dem bunten Laub am Boden. Nur schwer kann ich mich zurückhalten und sammle so viele Kastanien bis meine Manteltaschen voll sind. Als Kinder haben wir lustige Tiere daraus gebastelt. Zugegeben, mit meiner Oma hatte ich da mehr Spaß als alleine. Drum liegen sie nur so herum.
Nachdem die Kastanien ungefähr fünfmal den Lagerplatz in der Wohnung gewechselt haben, ist mir eingefallen, dass es Menschen gibt, die sie zum Wäschewaschen nutzen. Da es für mich nach einem sehr nachhaltigen Nutzen klingt, wollte ich dies auf jeden Fall ausprobieren. Nach reichlicher Recherche habe ich mich also getraut.
Für das Kastanienwaschmittel wasche ich ca. 10 Kastanien gründlich ab. Um sie zu zerkleinern, gebe ich sie in einen kleinen Beutel und schlage sie mit dem Fleischklopfer (oder alternativ Hammer) in kleine Stücke (umso kleiner, desto besser).
Das daraus resultierende Kastaniengranulat fülle ich in ein größeres Schraubglas und fülle es mit warmem Wasser bis zum Rand auf. Bis die Flüssigkeit milchig-weiß ist, lasse ich das Gemisch stehen und schüttle es zwischendurch. Dies kann eine oder mehrere Stunden dauern.
Das Gemisch leere ich durch ein Sieb. Die abgeseihte Flüssigkeit kann ich nun wie ganz normales Waschmittel benutzen.
Mit einem Schuss Essig kann man außerdem der Verkalkung der Waschmaschine bei kalkhaltigem Wasser entgegenwirken. Wer auf den Duft von Waschmittel nicht verzichten möchte, hilft es im Fach des Weichspülers 10-20 Tropfen naturreines ätherisches Öl und ca 50ml Korn mischen.
Für die langfristige Lagerung, das Kastaniengranulat an der Luft trocknen lassen und in einem Behältnis aufbewahren.
Anwendung 1: Zur Verwendung ab Schritt 2 wiederholen.
Anwendung 2: Granulat in einen alten Socken/Strumpfhose knoten & mit in die Waschtrommel geben. Die Seifenstoffe lösen sich dann während des Waschgangs in der Wäschetrommel.
Kastanien enthalten sogenannte Saponine – natürliche Seifenstoffe, die in einigen Pflanzen vorkommen. Saponine wirken wie Tenside, das heißt, sie können Fett und Schmutz in Wasser lösen. Wenn Kastanien zerkleinert und in Wasser eingeweicht werden, lösen sich diese Saponine aus den Kastanien und bilden eine milde Seifenlösung. Die Saponine umhüllen Fett- und Schmutzpartikel und machen sie wasserlöslich, sodass sie beim Waschen von der Kleidung entfernt werden können.
Ich habe natürlich einen großen Vorrat an Waschmittel zu Hause, der erst aufgebraucht werden muss. Der Umwelt zuliebe, wasche ich aber grundsätzlich nicht so häufig, denn die meisten Kleidungsstücke kann man einfach an der Luft aushängen und müssen nicht so häufig gewaschen werden. Das Waschmittel aus Kastanien ist wohl nicht für die hartnäckigen Flecken geeignet, aber für unsere Alltagsflecken reicht es allemal.
Im Sinne der Umwelt, kann ich euch nur empfehlen es einmal auszuprobieren, denn Kastanien gibt es zu Hauf und mit relativ wenig Aufwand, kann man sich einen gratis Jahresvorrat an Waschmittel zulegen.
Für einen besonders magischen Herbstspaziergang kann ich euch einen Spaziergang von Kleinarl zum Jägersee empfehlen. Ein Spaziergang um den Jägersee darf dabei natürlich auch nicht fehlen.
Info
Für einen besonders magischen Herbstspaziergang kann ich euch einen Spaziergang von Kleinarl zum Jägersee empfehlen. Ein Spaziergang um den Jägersee darf dabei natürlich auch nicht fehlen.
Zum Jägerseespaziergang
https://www.wagrain-kleinarl.at/de/touren/jaegerseeweg-im-sommer.html
Bildnachweis: Wagrain-Kleinarl Tourismus