In fast allen Religionen dieser Welt fasten gläubige Menschen zu verschiedenen Anlässen, meist in Vorbereitung auf ein großes Fest. Oft spielt auch eine soziale Komponente mit, das Fastenbrechen wird gerne in der Familie oder mit Freunden zelebriert, es wird gemeinsam gegessen und gefeiert. Für Gläubige ist das Fasten somit ein fixer Bestandteil ihres Lebens. Natürlich fasten Menschen aber auch aus anderen Gründen, seien es gesundheitliche oder um das eigene Wohlbefinden zu stärken. Gerade nach den üppigen Feiertagsessen bin ich oft froh, wenn ich nur eine Suppe zu Mittag esse, weil ich sowieso noch vom Vortag satt bin.
Die momentan noch andauernde Fastenzeit nutzen viele Menschen um sich aus den verschiedensten Gründen im Verzicht zu üben und teilweise auch um sich bewusster und gesünder zu ernähren. Manche verzichten auf Alkohol, andere wiederum auf Süßes und wieder andere lassen das Auto in der Garage stehen. Das Fasten ist oftmals eine Herausforderung, vor allem, wenn man auf Gewohnheiten des Alltags verzichten möchte, welche unterbewusst schon zu etwas „Unverzichtbarem“ geworden sind.
Neben Alkohol und Süßigkeiten versuche ich persönlich auf Fast Food zu verzichten – Burger mit Pommes, Pizza, Kebap und so weiter. Oft fällt mir das schwer, speziell wenn ich unterwegs bin und nur eine halbe Stunde Zeit habe um mein Mittagessen zu essen und weil Pizza und co. einfach gut schmecken. Trotzdem tut eine Pause manchmal gut, vor allem weil die Sachen dann umso besser schmecken, wenn man sie eine Zeit lang nicht gegessen hat. Während dieser Zeit fällt mir dann auch auf, wie gut Gerichte aus Gemüse und co. schmecken, es ist eine gute Gelegenheit, mal etwas Neues auszuprobieren.
Die Menschheit isst Suppen in ihren verschiedensten Formen schon seit der Steinzeit, über die Jahrtausende hinweg wurden die Rezepte verfeinert, bis hin zu dem was wir heute als typische Suppe kennen und immer noch gerne essen. Das Tolle an Suppen ist dabei die Vielseitigkeit – man kann so ziemlich alles zu einer Suppe verarbeiten, egal ob man sie aus Fleisch, Fisch, oder Gemüse herstellt oder mit Teigwaren und den verschiedensten Gewürzen verfeinert, kalt oder warm genießt – hier ist für jeden etwas dabei. Um die Überleitung zum Fasten zu schaffen ist es ganz praktisch, dass viele Suppen leicht bekömmlich sind und jede Ecke der Welt ihr eigenes Rezept für eine ganz besondere Suppe hat.
Krautsuppe wurde bereits in der Antike serviert, sogar der griechische Göttervater Zeus soll laut der Mythologie ein Teller von Philemon und Baucis bekommen haben. Auch dem Universalgelehrten Aristoteles dürfte die Krautsuppe geschmeckt haben, so erwähnt er sie lobend in einer seiner Schriften. Heute gibt es in fast jedem europäischem Land ein eigenes Rezept für Krautsuppe, welche einen essentiellen Bestandteil gemeinsam haben: Kraut.
Kraut ist vor allem reich an Vitaminen, Vitamin A, B, C, E und K finden sich neben Kalzium, Eisen und Magnesium im Gemüse. Weiters ist es entzündungshemmend und überzeugt mit seinen wichtigen Ballaststoffen, welche für eine gesunde Verdauung förderlich sind. Man könnte es fast schon als eine Art heimisches Superfood bezeichnen, welches wir im folgenden Rezept zu einer Suppe verarbeiten.
Folgende Zutaten benötigen wir für die Krautsuppe, das meiste davon findet ihr auf einem Wochenmarkt, wie zum Beispiel dem Radstädter Wochenmarkt, den ihr jeden Freitag-Vormittag am Stadtplatz in Radstadt findet.
Zur Vorbereitung werden die Kartoffeln und die Karotte in Würfel geschnitten, die Zwiebel, Knoblauchzehe und das Weißkraut fein gehackt. In einem großen Topf erhitzt ihr das Öl, sobald dieses heiß ist könnt ihr die gehackten Zwiebeln hinzugeben und diese glasig werden lassen. Die gehackte Knoblauchzehe wird ebenfalls im Öl erhitzt, gebt sie aber nicht gleichzeitig mit den Zwiebeln zu, da der Knoblauch sonst bitter wird, wenn er zu lange erhitzt wird.
Sobald das geschafft ist, könnt ihr Zucker und Mehl zugeben und leicht anrösten lassen, bis das Mehl goldgelb ist. Diese Einbrenn ist die Grundlage für unsere Suppe und bindet diese. Als nächstes gebt ihr das feingehackte Weißkraut zu und rührt alles gut durch bevor ihr die Gewürze hinzugebt. Hier sind eurem Geschmack keine Grenzen gesetzt, Salz, Kümmel, Muskat und Pfeffer gehören zu meinen Favoriten, ein paar Chiliflocken könnt ihr noch hinzugeben, wenn ihr es etwas schärfer mögt. Nach den Gewürzen gießt ihr alles mit 0,25 Liter Wasser auf und lasst die Brühe dünsten, bis das Kraut halb weich ist.
Im letzten Schritt gebt ihr noch die gewürfelte Karotte und Kartoffeln hinzu, bevor ihr mit den restlichen 0,5 Liter Wasser die Brühe zu einer Suppe aufgießt. Die Suppe lasst ihr dann solange köcheln bis das Gemüse weich ist.
Serviert wird die Suppe anschließend mit etwas Brot oder mit gerösteten Brotwürfeln. Falls ihr so fleißig seid und auch euer Brot selbst herstellen wollt findet ihr hier auf der Bloghütte ein tolles Rezept von Eva-Maria Nagl.
Zum Schluss wünsche ich euch noch gutes Gelingen beim Zubereiten eurer Krautsuppe!
Bildnachweis: Radstadt Tourismus - Marlene Habersatter