Es war gut, aber zu viel des Guten- die Festtage schlagen auf den Magen

Woher kommt denn eigentlich dieser Drang, im neuen Jahr zu fasten?

Wenn gegessen wird, kommen die Menschen zusammen. Rund um Weihnachten haben Familien, rund um die Welt, unterschiedliche Traditionen. Aber in beinahe jeder Familie steht Fleisch auf dem Menü, meist begleitet von verschiedenen Getränken und kleinen, süßen Leckereien. Und davon nicht zu wenig. Wir genießen in festlichem Rahmen großartige, mit Liebe zubereitete Gerichte und der Raum wird von Magie durchströmt. Der Stress, den wir beim Besorgen von Geschenken haben, ist wie weggeblasen.

Während uns diese Stimmung für den Moment beflügelt, ist spätestens am nächsten Tag der Magen verstimmt. Da es in der Weihnachtszeit nie bei einer Feier bleibt - denn man trifft sich ja auch im Rahmen der engsten Freunde, der lieben Kollegen, der Oma, dem Opa, der Urstrumpftante und so weiter - schleicht sich ein allgemeines Unwohlsein im Körper ein. Die sozialen Batterien sind beinahe aufgebraucht. Die letzten Reserven geleiten uns ins neue Jahr. Und wir sehnen uns nach Erleichterung.

Wer nicht bis ins neue Jahr warten möchte mit den guten Vorsätzen, kann sich bei der Wahl des Silvestermenüs Bauchschmerzen sparen und dabei noch die Umwelt schonen.

Aber was hat das mit der Umwelt zu tun?

Fleischkonsum benötigt viele Ressourcen. Der wohl größte Punkt: Landfläche. Es ist nicht nur der Platz den die Tiere zum Leben benötigen. Es ist auch die Fläche auf der das Futter angebaut werden muss. Beides benötigt außerdem viel Wasser. Im Vergleich: Ich kann 77 mal in der Badewanne entspannen, oder 1kg Rindfleisch essen. Bei Schweinefleisch „nur“ 30 mal. Die beliebteste Mittagsjause der Österreicher ist die Leberkäsesemmel. Für die Herstellung einer Leberkäsesemmel, könnte ich also 3 Mal in der Badewanne entspannen. Milchprodukte stehen dabei unter keinem besseren Stern. Über die Herkunft wollen wir mal nicht reden.
Denn in den meisten Fällen, wissen wir nicht wie und wo das Tier gelebt hat. Nicht vergessen dürfen wir aber hier natürlich keinesfalls auf die vielen regionalen Produzenten, die sehr stark auf das Tierwohl und vieles mehr achten. Ein Beispiel aus Wagrain-Kleinarl ist Bio aus dem Tal.

Was hat das jetzt mit Silvester zu tun?

Essen tierischen Ursprungs liegt uns im Magen und macht uns müde. Nicht besonders förderlich, wenn man zumindest bis ins neue Jahr wach bleiben möchte. Daher präsentiere ich euch heute drei Gerichte und ein Getränk, mit dem ihr satt & wach ins neue Jahr starten könnt.

Magen- & umweltschonendes Silvestermenü

Möglichst effektive Vorgehensweise am Vortag:

Einen Topf mit gesalzenem Wasser auf den Herd stellen, bis das Wasser kocht. Die Erdäpfel schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Während die Erdäpfel kochen, bereiten wir den Kräuterdip zu: Joghurt, Mayonnaise, Kräuter, 1 EL Zitronensaft, Salz, Knoblauch & Zwiebelpulver nach Geschmack mischen, und dann kalt stellen.
Kurz bevor die Erdäpfel fertig sind, Brokkoli den Erdäpfeln beifügen. Anschließend abseihen und kalt abspülen. In einer Schüssel gemeinsam mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Mehl & einem Teelöffel Butter zerdrücken (mit den Händen gehts am einfachsten), bis eine homogene Masse entsteht. Masse kalt stellen.

Für die (Topfen)knödel: Mehl, 125g Zucker, Vanillezucker, Backpulver und eine Prise Salz vermengen. 40ml Milch, 250g Creme Vega & 40ml Mineralwasser hinzufügen, gut verrühren und kalt stellen.

Vorgehensweise am Silvestertag:

Gin & Tonic kühl stellen. Limetten waschen, Schale reiben und Limetten auspressen. Auf 50ml Saft, kommen 50g Zucker und 150ml Wasser. Wasser und Zucker in einem Topf erhitzen (nicht kochen), bis der Zucker sich aufgelöst hat. Limettensaft & den Großteil der geriebenen Schale hinzufügen und in ein gefrierfestes Gefäß füllen. Je nach Außentemperatur in den Tiefkühler oder auf den Balkon stellen. Ein Mal pro Stunde mit einem Löffel gut durchrühren, damit das Sorbet schön cremig wird.

Für die Bruschetta schneiden wir die Tomaten klein, fügen Olivenöl, Basilikum & Salz hinzu. Mit einer Gabel drücken wir dies etwas klein und stellen es auf die Seite.
Butter, Salz und Knoblauch (je nach Geschmack) vermischen und beiseite stellen.

Vorgehensweise sobald die Gäste da sind:

Den Rand der Gläser leicht befeuchten (mit Wasser oder Limettensaft) und in den restlichen Abrieb der Limetten drücken. 2-3 Esslöffel des Sorbets, Gin & Tonic nach Geschmack hinzufügen, mit Zitronenmelisse & Gurken garnieren. Das Sorbet kann man auch ohne Gin & Tonic genießen.

Roggenbrot in Scheiben schneiden, mit der Knoblauchbuttermischung bestreichen und bis zur gewünschten Konsistenz im Ofen knusprig backen. Mit der Tomatenmischung belegen und mit frischen Basilikum servieren.
Die Krokettenmasse in Form bringen, in Bröseln wälzen, leicht mit Öl bestreichen und im noch heißen Ofen bei 170°, 15-20 Minuten bis zur gewünschten Konsistenz backen und mit Kräuterdip servieren.
Während die Kroketten im Ofen sind, frittieren wir in einer großen Pfanne je einen Esslöffel Topfenknödelmasse bis diese goldbraun sind. Anschließen auf einer Küchenrolle abtropfen lassen, in einer Zimt-Zuckermischung wälzen, mit gewünschter Marmelade servieren und den Abend genießen.

Veganismus ist ein immer aufstrebenderer Trend. Muss jeder Mensch vegan sein? Nein. Wäre es für das körperliche Wohlbefinden und für die Umwelt gut, seine Ernährung etwas in Frage zu stellen? Ja. Natürlich ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, egal wie man sich ernährt. Auch in der Welt der pflanzenbasierten Ernährung, sind Fertiggerichte nicht die gesündeste Wahl. Geschmacklich macht es jedoch bei vielen Gerichten keinen Unterschied, ob ich zu einem tierischen, oder veganen Produkt greife. Hier gilt es immer wieder einmal etwas Neues zu probieren. Aber die Umwelt und dein Körper werden es dir danken, so einiges zu ersetzen. In meinem Haushalt gibt es Beispielsweise nur noch Hafermilch, und die Butter von Floraplant.

Doch am allerwichtigsten ist es, sich zu informieren. Bei Eigenrecherche kann einem da schon schnell mal die Decke auf den Kopf fallen. In den letzten Jahren hat man schon öfter mal vom Veganuary gehört. Das Konzept: im Jänner vegan zu leben. Wer sich für den Veganuary anmeldet, erhält im Jänner täglich eine E-Mail mit Rezeptvorschlägen und Informationen rund um den Klimawandel. Den Newsletter kann man am Ende des Monats, frisch informiert, einfach wieder abbestellen. Aus Erfahrung, kann ich euch diesen Newsletter nur sehr ans Herz legen. Man verpflichtet sich dadurch noch lange nicht, auch an dem Programm teilzunehmen.

Info

Regionale vegane bzw. vegetarische Spezialitäten kannst du unter anderem in der Lumberjackhütte in Kleinarl genießen.

Hier kommt ihr zum Newsletter: https://veganuary.com/de/

Bildnachweis: Amanda Schmidt