Ein Wirt am Wort: Reinfried Steiner vom "steiner`s - Lokales Erlebnis"

Seit 40 Jahren betreibt Reinfried Steiner das Lokal „steiner’s – Lokales Erlebnis“ im Ortszentrum von Eben im Pongau. Er erzählt uns über die Anfänge des Restaurants, die hauseigenen Dressings und das nie endende Abenteuer Küche.

Von der Weinstube zum Haubenrestaurant

Reinfried ist in Eben im Pongau geboren und aufgewachsen, nach der Schule absolvierte er eine Lehre als Koch/Kellner. Die Gastlichkeit liegt wohl in der Familie: bereits die Großeltern hatten um 1910 einen Gasthof, seine Mutter führte das Hutterergut, heute besser bekannt als Jugendgästehaus Steiner. Das Lokal, in dem sich das „steiner’s“ heute befindet, war ursprünglich die Weinstube seiner Schwester, das „Weinfaßl“. 1984 übernahm Reinfried das Lokal, baute die Küche aus und verwandelte das „Fassl“ in ein Restaurant. Während der Charme der Weinstube im Inneren erhalten blieb, wuchs das Lokal nach außen: Galerie, Terrasse und Pavillon sorgen nun für ausreichend Sitzgelegenheiten. Doch nicht nur das Restaurant entwickelte sich weiter. Mit der Zeit eignete Reinfried sich immer mehr Wissen und Können an, wofür das Restaurant Steiner Ende 1989 mit einer Haube ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnung erfüllte Reinfried und sein Team mit Stolz, es war die erste Haube für einen Ebener Gastronomiebetrieb. Der breitgefächerten Kundschaft war das Lokal dadurch zum Teil jedoch zu spezifisch. „Die Gäste kamen herein, sahen die fein gedeckten Tische und fragten, ob denn eine Hochzeit stattfinden würde,“ erinnert er sich schmunzelnd.

Der Gast im Mittelpunkt

Aus dem Haubenrestaurant wurde also wieder ein Restaurant für alle – was im ersten Moment nach einem Rückschritt klingen mag, war ein wichtiger Schritt nach vorne. „Wir haben zum Beispiel ein Stammgast-Paar, sie isst gerne Fisch, er mag Pizzen.“ Das steiner’s schafft als Allrounder den Spagat zwischen klassischen Gerichten und raffinierten Kombinationen: Eine sorgfältige Auswahl an österreichischer Hausmannskost, mediterranen Spezialitäten sowie hausgemachten Pizzen und Salaten lassen keinen Wunsch offen. Auch die Räumlichkeiten und Tische hat der Wirt an seine verschiedenen Zielgruppen angepasst: Gemütliche Ecken für einen entspannten Abend zu zweit, ungezwungene Atmosphäre für einen After-Work-Drink im Pavillon, großzügige Tische für Familien und kleine Gruppen in der Galerie. „Die Art des Restaurants soll sich im Angebot widerspiegeln“, meint Reinfried. Ein Blick in das steiner’s und seine Speisekarte zeigt, wie gut ihm das gelungen ist.

Das Leben soll dir schmecken

Seit über 20 Jahren serviert Reinfried das hausgemachte French Dressing zu den beliebten Salatkreationen. Bald fragten Gäste, ob das Dressing denn auch für zu Hause erhältlich sei. Diese Idee hat Reinfried sich zu Herzen genommen, am French Dressing gefeilt und weitere Dressings entwickelt. Unter dem Motto „steiner’s - Das Leben soll dir schmecken“ brachte er die Sorten Kernöl-, Kräuter- und French Dressing auf den Markt. Die Dressings sind im steiner’s und in Billa-Märkten im ganzen Bundesland erhältlich und zu einem zweiten Standbein herangewachsen. „Dass die Supermarkt-Ketten in dieser Zeit verstärkt nach kleinen, regionalen Herstellern und Manufakturen suchten, war für uns natürlich ein großer Vorteil“, erklärt der Koch. Das nächste, große Ziel: steiner’s Salatverfeinerungen sollen ihren Platz an den Salatbuffets von Hotels finden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind noch einige Schritte zu tun: Höhere Produktionsmengen und notwendige Zertifikate verlangen andere Anforderungen, weshalb eine Dressing-Manufaktur direkt neben dem Restaurant geplant ist.

Abenteuer Küche

„Als Koch sollte man immer offen sein für Neues, egal ob für Gerichte, Service, Ausstattung oder Ambiente – für das Gesamtkunstwerk Gastronomie. Koch ist ein Beruf, der nie zu Ende geht,“ erklärt der Gastronom. „Wenn ich essen gehe, schau ich immer, ob es etwas in der Speisekarte gibt, das neu für mich ist. Das probiere ich dann.“ Neben anderen Restaurants dienen ihm auch Kochshows oder Social Media als Inspirationsquelle. Die Küche entwickelt sich stets weiter, und somit ist auch die Kreativität der Köche gefragt. Der erfahrene Wirt rät aber, beim Experimentieren vorsichtig zu sein: „Manche Köche, besonders junge, probieren zu viel herum“. Reinfried besucht andere Lokale jedoch nicht nur, weil er auf Inspirationssuche ist. Er ist leidenschaftlicher Genießer – nicht nur in der Küche. Seine Freizeit verbringt er am liebsten in der Natur und tankt bei Skitouren, beim Skifahren oder Wandern Kraft für seine beruflichen Aufgaben und Projekte. Und das gelingt ihm in seiner Heimat perfekt.

PS: Auf der Homepage von steiner’s findet ihr einige Rezeptideen mit den leckeren Salatverfeinerungen:
www.steiners.at

Bildnachweis: Steiners Eben im Pongau, Tourismusverband Eben