Kaiser Franz Josef soll beim Abschied immer mal wieder gesagt haben: „Es hat mich sehr gefreut!“ Was aber sagen DIE SEER nach 28 Jahren gemeinsamer Bühnenkarriere zum Abschied? Ganz einfach und wahnsinnig authentisch: Sie fassten ihre „emotionale Achterbahnfahrt“ in 28 Songs, davon 14 neue im typischen SEER-Sound. Ein musikalisches Erbe als Abschiedsgeschenk.
„Ausverkauft“ prangert in großen Lettern auf den Plakaten quer durch Altenmarkt, die eines der insgesamt 52 Abschiedskonzerte der SEER in Österreich, Bayern und Südtirol ankündigten. Nur zur Info: Das war nicht mein erstes Live-Konzert! Aber das, was ich an diesem Abend erlebt habe, übertraf fast alles: Schon Stunden vor dem Auftritt der SEER pilgerten rund 4.000 fröhliche Fans zum Festgelände an der Talstation der Hochbifangbahn in Altenmarkt, um sich warm zu machen und die besten Plätze vor der Bühne zu sichern. Sie waren mit Sicherheit so erstaunt wie ich, als die Trachtenmusikkapelle Altenmarkt als „Vorgruppe“ mit einem eindrucksvollen Repertoire und mitreißenden Klängen für das musikalische „Warm-up“ sorgte. Sie versetzte die Fans an diesem lauen Mittsommerabend in kürzester Zeit in die richtige Vorfreude-Stimmung.
Auch ich nahm mich beim Mitsingen und Klatschen nicht zurück, bis der Rainermarsch, die heimliche Landeshymne Salzburgs, über das Festgelände ertönte und ich los musste, um ja nicht das Meet & Greet hinter der Bühne zu verpassen. Clemens Konrad, Geschäftsführer von Altenmarkt-Zauchensee Tourismus und Mitveranstalter, zünftig in Lederhose gewandet, hatte nämlich eingeladen und alle kamen! So gaben sich die SEER-Bandmitglieder , an vorderster Stelle Songwriter und Gründer der Band, Fred Jaklitsch, die SEER-Voices Sassy Holzinger und Astrid Wirtenberger ein Stelldichein. Fototermin und kurzer Small Talk waren angesagt. Ich wollte von Fred Jaklitsch natürlich wissen, mit welchen Gefühlen er nach 28 Jahren, 13 Nummer eins Alben, 10.000 Tagen auf der Bühne und über 500 Songs jetzt hier stehe: „Unser Ziel war es immer schon, den Abschied von der Bühne würdig und angemessen zu zelebrieren. Wir haben so viel erlebt, und nun ist der Augenblick gekommen, sich zu verabschieden!“ Das klingt nicht wehmütig, eher optimistisch im Hinblick auf eine neue Zeit … wer weiß? Fred Jaklitsch verriet mir zudem, dass es ein Herzensanliegen sei, bei den „Ausklang“-Konzerten, so der Programmtitel der Abschiedstour, am liebsten jedem einzelnen „pfiat di und donksche“ zu sagen und damit das „seerische“ Gemeinschaftsgefühl noch mal spürbarer zu machen.
Endlich - das Warten hatte ein Ende. Die Blasmusiker räumten das Feld, die Bühne stand in Flammen – Pyrotechnik sei Dank! - Scheinwerfer in allen Farbschattierungen kündigten die SEER an! Stimmgewaltig, gefühlvoll, poetisch, erdig und echt begann das Konzert mit „So san d`Seer“ und „Donksche, Donksche“ und endete schließlich mit Gänsehautmomenten bei ihrem größten Hit „Wilds Wossa“ – Österreichs erfolgreichste Mundart-Band verabschiedete sich von seinen Fans in Altenmarkt-Zauchensee mit einem zweistündigen Live-Feuerwerk – donksche!
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